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Wie du informiert bleiben und trotzdem auf dich achten kannst

Die Ereignisse in der Welt überschlagen sich gerade. Jeden Tag kommt was neues dazu und die anderen Krisen flauen in ab. Krieg in Europa, Kriege in der Welt, Inflation und Energiekrise und die vielleicht erste weibliche Revolution im Iran sind nur einige Beispiele. 

Wie kann es uns gelingen weiterhin informiert zu bleiben und trotzdem gut auf uns Acht zu geben und uns nicht zu sehr von den Ereignissen aus der Bahn werfen zu lassen?

 

KEINE NACHRICHTEN SIND AUCH KEINE LÖSUNG!

 

Einige Menschen reagieren auf schlechte Menschen damit, dass sie gar keine Nachrichten mehr konsumieren, da diese sie runter ziehen, die mit "schlechter Energie" beeinflussen...
Das ist zwar verständlich, doch sehe ich darin einige Probleme:

  1. Eine Demokratie lebt davon, dass sich ihre Bewohnenden informieren und so mitdiskutieren und entscheiden können.
  2. Was fehlende politische Bildung und Medienkompetenz bewirkt zeigt zum Beispiel die erste Corona-Zeit; Menschen teilten fröhlich Fake News aus unseriösen Quellen und trugen so zu Desinformation und verstärkter Verunsicherung bei.
  3. Je weniger man auf dem Stand der Dinge bleibt, desto schwerer fällt es Sachverhalte einordnen zu können. Wenn dann eine Krise so groß wird und nahe kommt, dass sie einen selbst betrifft (z.B. Corona oder der Ukraine-Krieg), werden schnell voreilige bis falsche Schlüsse gezogen.
  4. Umso weniger man über das Weltgeschehen und Geschichte weiß, desto eher wirken die aktuellen Ereignisse katastrophal. Man ist schneller überwältigt. 
  5. Sich Nachrichten zu entziehen oder nur gewählt zu lesen ist ein Privileg, dessen wir uns bewusst sein sollten. Nicht alle Menschen können dies. Wenn du z.B. Verwandte in der Ukraine hast, kannst du nicht einfach über Nachrichten hinweg scrollen oder den Fernseher ausschalten. Gleiches gilt für Nachrichten rund um rassistische Übergriffe bis hin zum Klimawandel. 

5 TIPPS FÜR DEINEN UMGANG MIT NACHRICHTEN

 

Es gibt Strategien die du anwenden kannst um dich weiterhin zu informieren, ohne dabei ständig am News-Ticker zu hängen und im Weltschmerz zu versinken.

Hier sind 5 Beispiele:

  1. Wähle bewusst Zeiträume in denen du Nachrichten liest/schaust.
    Direkt als Erstes morgens oder abends als Letztes sind wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt für dich. Vielleicht legst du auch Nachrichten freie Tage ein. Probiere verschiedene Modelle über eine Zeit hinweg aus und wähle dann was für dich am Besten passt. 

  2. Wähle seriöse Nachrichtenseiten. 
    YouTube, Telegram &, Blogartikel sind oft nicht seriös. Sie sind meist nicht objektiv und nicht nach journalistischen Standards verfasst. Achte auf Quellen Angaben und Impressum. Auch die Aufmachung einer Webseite verrät oft schon viel. Große Bilder und reißerische Titel sprechen meist nicht für Seriosität. 
    Ich lese z.B.: TAZ, Süddeutsche, die Zeit, Watson, Jungle World, Volksverpetzer, Krautreporter, der Freitag...

  3. Tausche dich mit anderen über Nachrichten aus. 
    Reden hilft. Das gilt für dich und deine Emotionen und eben auch für Nachrichten. Tauscht euch aus, reflektiert und sortiert gemeinsam, beruhigt und bestärkt euch gegenseitig. Wir können uns so helfen Sachverhalte einzuordnen und Wissen austauschen. Das verbalisieren von Sorgen und Gedanken sorgt oft auch schon dafür, dass sie etwas kleiner werden oder etwas klarer werden. Sich gemeinsam Aufregen kann auch helfen. Einfach mal die Wut raus lassen und dem Unmut Raum geben. Eventuell sogar Möglichkeiten aktiv zu werden finden (s. 5).

  4. Bewege und schüttele dich. Atme durch. 
    Verarbeite es! 
    Lass die schlechten Nachrichten sich nicht in dir einnisten. Atme sie aus, bewege deinen Körper und reguliere so dein Nervensystem, sodass du zur Ruhe kommen kannst.
    Schütteln insbesondere beruhigt dein Nervensystem. Das parasympathische Nervensystem, welches für Ruhe und Entspannung zuständig ist wird aktiviert. Du beruhigst dich und fühlst dich wieder sicherer. 
    Gleiches gilt für bewusstes Atmen. Wenn du länger aus als ein atmest erhältst du den gleiches Effekt. Auch wenn du deine Atmung verlangsamst. 

  5. Informiere dich, ob du etwas tun kannst. Und wenn ja, wo und was. 
    Nachrichten können zu einem Ohnmachtsgefühl führen. Doch es gibt viele Möglichkeiten wie du dich (lokal) engagieren kannst und so handlungsfähig bleibst. Das wirkt sehr bestärkend. Und Veränderung fängt im Kleinen und bei jeder und jedem Einzelnen von uns!
    Du kannst dir kleine Aktionen mit deinen Freund*innen ausdenken: Plakate gestalten und kleben um auf ein Thema aufmerksam zu machen. Ein Treffen oder Stammtisch suchen oder initiieren. Nach Gruppierungen suchen, die sich bereits für ein Thema engagieren für das du brennst. Netzwerk- und Informationsveranstaltungen besuchen....

WIR BRAUCHEN DICH!

Gerade in den heutigen Zeiten in denen viel Veränderung und in Bewegung ist braucht es engagierte Menschen! 
Wir brauchen Menschen, die den Nazis kontra bieten, die sich für Geflüchtete und Menschlichkeit einsetzen. Menschen die die Dringlichkeit von Klimaschutz verbreiten und sich für unsere Erde stark machen. Menschen die sich ihrer Privilegien bewusst sind und sich für Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit einsetzen. 
Und einer dieser Menschen bist du!

Wie es dir gelingt aktiv zu sein und trotzdem nicht auszubrennen, erfährst du in meinem Workshop "Cozy - Selbstakzeptanz & Resilienz" am 29. Oktober in Hannover.

 

Welche Tipps für den Umgang mit Nachrichten hast du? Welche Nachrichtenseiten liest du?

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